Gottlieb Bischoff

Who was Gottlieb Bischoff?

Sohn eines in Muttenz bei Basel wirkenden Pfarrers, als Student mit B. über den Zofingerverein befreundet, promovierte er damals nach weiteren Studien im Ausland in Basel zum I.U.D. (Doktor beider Rechte). Seit 1842 Aktuar des Basler Fiskalrichters, dann Chef des Landjägerkorps, wurde er 1852 Polizeidirektor; als solcher gehörte er 1855 dem vorübergehend allmächtigen Dreierausschuß zur Bekämpfung der Cholera an. Von 1860 an wirkte er als letzter Basler Staatsschreiber alten Stils; zugleich Sekretär im Staatskollegium, im Kleinen und Großen Rat und Vorsteher der Staatskanzlei, wirkte er als einflussreiches Factotum und stabiles Element der Tradition. Mit seinem Freund, B’s. Verleger Hans Wieland, ergriff er 1862 die Initiative bei der Bewerbung Basels um die eidg. Hochschule und bearbeitete in der Folge die Vorlage des Univ.-Gesetzes von 1865. Als Mitglied der neu gestalteten Regierungsbehörde versah er 1875-1881 das Departement des Innern. Mit organisatorischem Geschick begabt, wirkte er als Verbindungsmann in den Bundesbehörden; 1870 stand er bei der Evakuation Straßburgs in vorderster Linie, 1881 wurde ihm die schweizerische Gratulation an den Großherzog von Baden anvertraut. Persönlich kein Bürokrat und Parteimann, hielt er sich politisch in der Nähe seiner Zeitgenossen konservativer Richtung.